Die Freundschaft von La Rochefoucauld und Birkenau hat im Jahre 1976 mit der Begegnung der beiden Schulen, der Langenbergschule und des Collèges Jean Rostand begonnen. Der Französischlehrer, Wolfgang Schmeidel, begleitete die Schüler bei diesem ersten Austausch und der Rektor der Langenbergschule, Rainer Stephan erhielt viel positive Rückmeldung. Das Interesse, diese Verbindung mit Leben zu füllen war groß und es folgten viele weitere Treffen, bei denen enge Freundschaften entstanden sind. Noch heute werden Freundschaften gepflegt, die bis in die Anfänge zurückgehen.
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Schüleraustausch 2024
Unterm Strich - Bilanz einer Begegnung
Birkenau. Vom 12. bis 22. März 2024 waren die französischen Gastschüler aus La Rochefoucauld zum Gegenbesuch in Birkenau und tauchten zehn Tage lang in das Schulleben ihrer Partnerinnen an der Langenbergschule und das jeweilige Familienleben ein.
Sicher wird auch die Bilanz dieses Austauschjahrgangs, die die Organisatorinnen Anke Arndt und Nico Martin ziehen, positiv sein. Der Besuch in La Rochefoucauld im vergangenen Herbst ist noch in sehr guter Erinnerung mit den beliebten Ausflügen nach Poitiers und Angoulême und den vielen anderen Aktivitäten, die die deutschen und französischen Schülerinnen einander näherbrachten. Und auch für den Gegenbesuch der 19 dreizehn- bis fünfzehnjährigen Franzosen mit ihren Lehrerinnen Nathalie Ramade und Irène Aubrée in Birkenau wurden wieder alle Register gezogen:
Auf dem Ausflug nach Heidelberg konnten die Gäste die wunderschöne Region kennenlernen, Innenstadt und Schloss am Neckar erkunden. In Mannheim stand beim Besuch ins Technoseum die Technik im Vordergrund, in der Ladenburger Sprungbude Sport und Spaß. Ein Besuch der französischen Stadt Straßburg scheint auf den ersten Blick für eine Gruppe französischer Schüler nicht das Naheliegendste, aber nicht nur die deutschen Partnerinnen, sondern auch die Schüler aus dem fernen Westen Frankreichs kannten die elsässische Stadt nicht und durch den Besuch im Europäischen Parlament lag der Focus dieses Ausflugs nicht auf touristischem Entdecken, sondern auf dem Aspekt der europäischen Völkerverständigung, die durch den Austausch von Jugendlichen in ihrem kleinsten Kern betrieben wird. Außerdem bot die Stadt mit wechselnder deutscher und französischer Geschichte Anlass für lebendigen Geschichtsunterricht durch die Geschichtslehrerin Irène Aubrée.
Zu diesen Ganztagsausflügen, die auch Entlastung für die deutschen Familien bei der Nachmittagsbeschäftigung ihrer Gäste bedeuteten, kamen zahlreiche Aktivitäten in der Schule, wie zum Beispiel Musik-, Chemie- und Kunstworkshops, der Empfang beim Bürgermeister Milan Maplassary und ein Rundgang durch Birkenau. Aber auch der Schulalltag der deutschen Partner sollte miterlebt werden und so nahmen die französischen Gäste an vielen Unterrichtsstunden teil.
Sie empfanden Unterricht hier viel freier, das Verhältnis zu den Lehrenden näher und partnerschaftlicher und das deutsche Schulsystem mit Unterricht nie länger als 15 Uhr als sehr viel entspannter und mit weniger Druck. Krönender Abschluss des zehntägigen Besuchs war die Abschiedsfeier, die nicht nur durch die Eltern zu einem kulinarischen Erlebnis mit Einblick in die Odenwälder Küche wurde, sondern vor allem in Erinnerung bleiben wird durch die musikalische Darbietung der Schulband der LBS The Seven Legends unter der Leitung von Günter Wahn mit Praktikantin Olivia Fee Raab und dem Beitrag dreier französischer Gastschüler, die im Workshop einige Songs einstudiert hatten.Die Bilanz
Da ja Bilanz gezogen werden sollte, hier noch einmal die Zusammenfassung des Gewonnenen:
Freundschaften, unvergessliche Erinnerungen, Sprachzuwachs, Persönlichkeitsentwicklung, Kennenlernen des Landes, Stärkung der europäischen Identität. Und das war nicht nur auf die
Teilnehmenden des Austauschs beschränkt. Die französischen Partner bereicherten die Unterrichtsstunden ja für alle und für alle LBS-Schülerinnen gab es schon im Vorfeld die französischen Wochen in der Bibliothek mit Informationen über Frankreich, einer Buchausstellung und einem Preisausschreiben.
Dem soll hier aber auch der Einsatz gegenübergestellt werden: Sehr viel Organisations- und Vorbereitungsarbeit (nicht gerade erleichtert durch Zugstreiks, die die Ankunftszeit zwischenzeitlich auf 1.30 Uhr nachts verschoben hatten), „normaler“ Schulalltag, der parallel bewältigt werden musste, hohe Betreuungsarbeit und „Kommunikations-Reparaturaufwand“, wenn Höflichkeitsregeln missverstanden oder missachtet wurden, und auch ein stetiger Motivationsaufwand, sich auf die Partnerinnen offen einzulassen.Lohnt sich das noch?
Mit einem bisschen Abstand, drei Wochen nach Abreise der französischen Gäste, kann die Antwort nur sein: Ja, es lohnt sich! Dafür sprechen die positiven Rückmeldungen der deutschen Familien, die Unterstützung der Kollegen und was bleibt, ist das Bild vom deutsch-französischen Paar, das sich am Bahnhof in den Armen liegt.Vielen Dank an alle, die das möglich gemacht haben, an die aufnehmenden Familien, die Kollegen und an den Birkenauer Partnerschaftsverein.
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Schüleraustausch 2023
Termine des diesjährigen Schüleraustauschs:
20.03. bis 30.03.2023 - Schüleraustausch - französische Schüler kommen nach Birkenau
21.03.2023, 10.45 Uhr - Begrüßung der französischen Schüler im Rathaus durch den Bürgermeister
22.03.2023 - Ausflug der französischen und deutschen Schüler nach Straßburg in das Europaparlament
29.03.2023, 19.00 Uhr - Abschiedsabend in der Langenbergschule
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Schüleraustausch 2022
Endlich wieder!?
SchülerInnen der Langenbergschule konnten nach zweijähriger Pause endlich wieder zu ihrer Partnerschule nach La Rochefoucauld reisen.
Die vermeintlich lang ersehnte Reise nach Südfrankreich lief jedoch ziemlich holprig an! Wider Erwarten war das Interesse bei den Schülerinnen und Schülern der siebten bis neunten Klassen gar nicht besonders groß. War es die Unsicherheit durch eine mögliche Coviderkrankung, die Gewöhnung an ein zunächst pandemiebedingtes Zuhausebleiben oder ein allgemein sinkendes Interesse am Anderen, am Abenteuer, am Ausnahmezustand in einem fremden Land? Damit wollte sich die in diesem Jahr für den Austausch zuständige Französischlehrerin Anke Arndt nicht abfinden. Das Kennenlernen des französischen Nachbarlandes in seiner kleinsten Einheit, der Familie, ist der Kern der Völkerverständigung zwischen den zwei bedeutendsten „Playern“ der Europäischen Union. Wenn das Interesse an der Gastfamilie geweckt ist, weitet es sich aus auf Schule und Leben der Nachbarn. Was gibt es Wichtigeres in einer Zeit, in der wir zusammenrücken müssen und die großen Probleme nur gemeinsam bewältigen können? Deshalb wurde geworben, bis eine Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülerinnen gefunden war, die vom 9. bis 20. Oktober in die Charente fahren wollte. Nach einer zehnstündigen Zugfahrt kamen die TeilnehmerInnen in Angoulême an und wurden direkt in ihre Familien verteilt. Nach den Anstrengungen der Fahrt hielt sich die Begeisterung für den bevorstehenden Abend allein in einer fremden Familie in Grenzen, es flossen sogar Tränen. Der nächste Morgen in der Schule zeigte jedoch, dass viele zwar müde und daher unterschiedlich aufnahmebereit für unbekanntes Abendessen waren, aber dass es alle gut überstanden und erste Kontakte geknüpft hatten. Im Laufe der zwei Wochen verstärkte sich das Zusammenwachsen durch Aktivitäten in der Schule wie gemeinsamen Sportunterricht oder die Teilnahme an einer von der Schule organisierten Wissenschaftsmesse. Die Tage fingen zunächst immer im „eigenen“ Klassenraum an, der Treffpunkt, Ausspracheort und auch Hausaufgabenzentrale war. Sehr oft jedoch besuchten die SchülerInnen den Unterricht ihre PartnerInnen und konnten so einen interessanten Einblick in das fremde Schulsystem bekommen. Weitere Programmpunkte waren ein Ausflug in den Kletterwald oder eine Fahrt in die Departementshauptstadt Angoulême. Offiziell wurde die Deutschen natürlich auch vom Partnerschaftsverein und dem Bürgermeister von La Rochefoucauld begrüßt. Von Tag zu Tag wurden die SchülerInnen miteinander vertrauter, sodass auch niemand mehr dem kommenden Wochenende, das allein mit der Familie verbracht werde sollte, mit Unbehagen entgegenblickte. Die Familien ließen sich tolle Ausflüge in die nähere und fernere Umgebung einfallen und die restlichen Tage danach vergingen wie im Flug. Schon war der Abschiedsabend da, an dem deutlich mehr Tränen flossen als am ersten Abend. Genau so war der Abschied am nächsten Morgen in Angoulême bei den Jugendlichen tränenreich und auch die Gasteltern verabschiedeten ihre Gastkinder sichtlich gerührt. Zum Glück muss auf den Gegenbesuch nur vier Monate gewartet werden. Der persönliche und gesellschaftliche Gewinn dieses Austausches ist auch in diesem Jahr wieder sehr deutlich geworden. Er kommt nur zustande durch den Einsatz der Familien und Organisatoren. Vielen Dank an die Lehrkräfte Nico Perra, Anke Arndt und Mme Blanc und für die großzügige Unterstützung durch den Partnerschaftsverein Birkenau